Anlagenbeschreibung
Schießstand der Rückersdorfer Schützengilde 1990 e.V.
Anlagenbeschreibung:
I. Allgemeines
Der Schießstand ist in der Ortschronik von Rückersdorf erstmals mit den Daten von 1936 zum Königsschießen durch den damaligen Kriegerverein von Rückersdorf auf dem Flurstück 1/102 Gemarkung in Rückersdorf erwähnt. Mit einer 1998 durchgeführten neu Vermessung der Bungalowsiedlung, durch das Kataster- und Vermessungsamt Herzberg, wurde das Flurstück 1/102 alt in Flur 1/449 neu eingetragen und beim Kataster- und Liegenschaftsamt geführt. Nach Kriegsende wurde von der Rückersdorfer Bevölkerung dieses Gelände zwischen den Erdwällen als Grobmülldeponie genutzt.
In den Jahren 1959/60 ist dieses Gelände von der GST Schießsportgruppe gesäubert und auf den damaligen sicherheitstechnischen Stand gebracht worden, so das ein sportliches Schießen mit Kleinkaliberwaffen durchgeführt werden konnte. Durch die GST Sportgruppe ist dann im Jahre 1972 ein Massivbau aus Fertigteilen im Wert von 5500,- M (Baugenehmigung RÜ 9 / III 72) und 1986 ein Anbau mit einem Wertumfang von 6800,- M (Baugenehmigung RÜ 16 / II 86) getätigt worden. Diese Schießsportanlage ist bis 1989 von der GST genutzt worden und ist am 11.10.1990 der Schützengilde Rückersdorf von der Gemeindeverwaltung Rückersdorf zur weiteren Nutzung übergeben worden. Mit der Übergabe des Schießstandes an die Rückersdorfer Schützengilde sind dann in den Jahren 1991/92 erstmals Schallschutzmessung, sicherheitstechnische Abnahme durch Polizeibehörde, Schießstandsachverständige und vom Amt für Immissionsschutz Cottbus (16.03.1992) sowie umweltamtliche Genehmigungen zur weiteren Nutzung des Schießstandes eingeholt und genehmigt worden.
Um den hygienischen Aspekten Rechnung zu tragen, ist 1995 gemeinsam mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung eine Klärgrube und eine WC-Anlage angebaut worden. (Baugenehmigung, Untere Bauaufsichtsbehörde, Herzberg/E. – Az. 24951189). Ebenfalls wurden im Jahr 1999 der Energieanschluss erneuert und vertraglich mit der Energie Sachsen Brandenburg AG (envia) gebunden, sowie der Trinkwasseranschluss ist im Jahr 2000 vom Trink- u. Abwasserverband Doberlug-Kirchain erneuert worden.
Aus schießsportlichen Erwägungen ist im Jahr 2000 von der Rückersdorfer Schützengilde 1990 e.V. eine Scheibentransportanlage der Fa. Johannsen, Modell Kk- T- M 66, 25/50m im Wert von 16369,92 DM (Anlage Rg.) eingebaut worden, welches eine neuerliche Schallschutzüberprüfung notwendig machte. Diese ist im Rahmen des zu erstellenden Bebauungsplanes für das Naherholungsgebiet in Rückersdorf vom Amt Elsterland Schönborn in Auftrag gegeben worden und am 06.09.2001 von der DEKRA Halle ausgeführt worden. Damit wird ersichtlich, daß die Spitzenpegelkriterien nach TA Lärm eingehalten werden können.
II. Örtliche Beschreibung
Die Schießanlage der Rückersdorfer Schützengilde 1990 e.V. wird auf den Flurstücken 94 u. 449 (neu) (102 alt) des Flures 1 der Gemarkung Rückersdorf betrieben, welche sich am nordwestlichen Gemeinderand befinden. Die Schießanlage grenzt östlich und südlich unmittelbar an die Bungalowsiedlung. Westlich der Schießanlage befindet sich in einem Abstand von ca. 80 m zum Schützenhaus die Eisenbahntrasse Dresden-Berlin. Nördlich befinden sich land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Das gesamte Gemeindegebiet befindet sich im Landschaftsschutzgebiet (LSG) Rückersdorf-Drößiger Heidelandschaft. Da es sich um einen seit Jahren genehmigten Schießstand handelt, sind die Flurstücke des Schießstandes (in diesem Fall noch die alte Bezeichnung Flur 1/94 u. 1/102) (neu 1/94 u. 1/449) aus dem LSG ausgegrenzt worden.
III. Beschreibung der Anlage
Als Einfriedung der Anlage existiert ein 1,50 m hoher Maschendrahtzaun mit darüber liegendem Stacheldraht. An der Umzäunung sind Warnschilder, die auf einen Schießstand hinweisen angebracht. Eine Hinweistafel mit dem Logo der Schützengilde an der Einfahrt zum Schießstand weist ebenfalls auf das Objekt hin. Zur Anlage gehören 12 PKW Parkplätze (10 vor der Einfahrt) und 2 vor dem Schützenhaus. In ca. 50 m südlich gelegen befindet sich ein größerer öffentlicher Parkplatz.
Die Schießanlage liegt ca. 1,5 m unterhalb des Höhenniveaus der Bungalow-Siedlung und ist außer in westlicher Richtung mit einem Erdwall von 2 m bis 2,5 m über Höhenniveau der Bungalowsiedlung umgeben. In südlicher Richtung befindet sich bis zur Hochblende am 25 m – Punkt auf dem Erdwall ein 1 m hoher Holzzaun. Die Geschoßfänge der Pistolenanlage (im 25 m Bereich, 1,60 m vor und 1,60 m hinter der 2. Hochblende müssen Überdacht werden).
In westlicher Richtung wird die Schießanlage durch ein Schützenhaus in den Maßen 17,50 m x 6,10 m begrenzt. Das Schützenhaus beinhaltet eine Sanitäreinrichtung 3 m x 6,00 m, getrennt für Männer und Frauen, einen Vorbereitungsraum für Schützen 3 m x 4,50 m, eine Waffenkammer 1,20 m x 3,00 m, ein Büro 2,00 m x 3,00 m, einen Flur 2,00 m x 3,00 m und einen Aufenthaltsraum 4,50 m x 5,40 m. Der Schützenstand weist eine Gesamtbreite von 6,08 m und eine Tiefe von 2,97 m auf. Er ist durch eine Doppeltür (Blech) vom Vorbereitungsraum aus zu betreten. Der Fußboden des Schützenstandes ist als Betonfläche ausgeführt. Die offene Schießsportanlage kann sowohl auf eine Schussentfernung von 25 m mit Kleinkaliberkurzwaffen, als auch auf eine Schußentfernung von 50 m mit Kleinkaliberlangwaffen betrieben werden.
Zum Betreiben der Anlage darf nur patronierte Munition mit Mantel- und Bleigeschossen deren Anfangsenergie Eo maximal 200 Joule betragen darf, verwendet werden. Auf Grund der geringen Breite des Schützenstandes (6,08 m) ist dieser mit einer maximalen Belegung von vier Bahnen vorgesehen. Der Schützenstand wird in Richtung Schießbahnen mit einer Betonbrüstung abgeschlossen. Die Höhe der Brüstung beträgt 85 cm, ihre Tiefe 31 cm. Es ist im Schützenstand eine akustische Warnanlage vorhanden und zur Beleuchtung sind 3 doppel Beleuchtungskörper mit a 60 Watt vorhanden. Der Schützenstand ist überdacht und schallgedämmt. Die Überdachung endet 50 cm hinter der ersten Hochblende. Im vier Meterbereich bis zur ersten Hochblende ist der Fußboden gepflastert. In der Schießbahn befinden sich drei Hochblenden mit den Standorten 4,00 m, 9,50 m und 24,50 m Entfernt vom Schützenstand. Die Hochblenden bestehen aus 2,5 mm starken Blech und sind mit 24 mm dicken Weichholz Bohlen verkleidet, die bis in die seitlichen Begrenzungswälle reichen. Die Durchschusshöhe beträgt 1,80 m bei den ersten beiden Hochblenden und 2,10 m bei der dritten Hochblende. Die Geschossfänge bei 50 m bestehen aus einer Anordnung von Stahllamellen und werden von entsprechenden metallischen Haltevorrichtungen getragen, welche im Erdboden befestigt sind. Alle metallischen und Betonteile der Geschossfanganlage bei 50 m sind mit Holz und Transportgummibahnen verkleidet. Eine Überdachung der Geschossfänge bei 50 m ist vorhanden. Die Konstruktionsweise der Scheibentransportanlage erfordert zwingend den Einbau von metallischen Elementen in den Schießbahnen bei 25 m, welche gleichzeitig die Lamellengeschossfänge auf 25 m tragen. Diese sind mit 20mm Weichholz und zusätzlich mit Transportgummibahnen verkleidet. Bei der Benutzung der 50 m Schießbahnen werden die Lamellengeschossfänge der 25 m Bahnen seitlich ausgeschwenkt. Um den sicherheitstechnischen Erfordernissen gerecht zu werden und eine längere Lebensdauer der Metallkonstruktion sowie der Holzverkleidungen zu sichern, ist eine Überdachung im Bereich der dritten Hochblende 24,60 m zu errichten.
IV. Sonstiges
Im Vorbereitungsraum sowie auf dem Schützenstand befindet sich jeweils ein ABC Feuerlöscher. Zusätzlich ist im Schützenstand eine 20 l Kübelhandspritze vorhanden. Eine Gebäudeversicherung besteht seit 1991 mit der Feuersozietät Münster, abgeschlossen von der Gemeindeverwaltung Rückersdorf Vers.-Nr. S 73154320/4151. Des weiteren ist die RSG 1990 e.V. als Mitglied des Landessportbundes Brandenburg und als Mitglied des Brandenburger Schützenbundes innerhalb dieser Dachorganisationen versichert. Weiterhin gibt es eine Vertragliche Bindung mit der Firma Schrott-Recycling Arland, Finsterwalde über die Entsorgung von abgeschossenen Munitions- hülsen und Bleigeschossen.